Seit dem 12. November ist die SEG Eigentümerin der Liegenschaft Karl-Marx-Straße 53-55. Die Siedlung Schelmengraben wurde von Ernst May geplant. Die erworbene Liegenschaft umfasst eine Wohnbebauung sowie eine derzeit leerstehende Ladenpassage.
Die Aufgabe ist anspruchsvoll, weshalb sich die SEG im Vorfeld intensiv damit befasst hat, wie sie sich intern dafür aufstellt. Bereits am ersten Tag nach dem haben Gespräche mit den Mieterinnen und Mietern begonnen. Dem Team gilt großer Dank für die sorgfältige Vorbereitung des Übergangs.
Ein prägendes Element des Ensembles ist das sogenannte „Rote Hochhaus“. Es galt in den 1970er-Jahren als architektonisch innovativ, wurde jedoch über Jahrzehnte nicht instand gehalten und befindet sich heute in einem entsprechend schlechten Zustand. In den vergangenen zehn Jahren wechselte das Objekt mehrfach den Eigentümer, ohne dass Einnahmen aus dem Betrieb in die Instandhaltung geflossen wären.
Der Erwerb durch die SEG erfolgte im Sommer dieses Jahres. Vorrangiges Ziel ist es nun, den baulichen Zustand zu sichern und weiteren Verfall zu stoppen. Erste Investitionen werden hierzu bereits erforderlich.
Mittelfristig ist eine umfassende Sanierung vorgesehen. Wirtschaftlich darstellbar ist das Vorhaben nur aufgrund der Potenziale für ergänzende Bebauung auf dem Grundstück. Zugleich besteht in der Siedlung ein deutlicher Bedarf an zusätzlichen Versorgungsangeboten.
Als städtische Tochter der Landeshauptstadt Wiesbaden nimmt die SEG diese Aufgabe bewusst wahr, um die Versäumnisse privater Eigentümer auszuräumen und einem über Jahre andauernden Trading-Down-Prozess entgegenzuwirken. Hier zeigt sich ein deutliches Marktversagen auf Seiten der privaten Immobilienwirtschaft.
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