Die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung beschloss im Jahr 1994, die von den amerikanischen Streitkräften genutzten Liegenschaften Camp Lindsey und Camp Pieri zu erwerben und städtebaulich zu entwickeln. Um die Stärken einer privatwirtschaftlichen Gesellschaftsform zu nutzen, wurde aus den städtischen Unternehmen »Grundstücksgesellschaft Römerbad« und »Wiesbadener Aufbaugesellschaft« im Jahr 1996 die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH (SEG) gegründet.
Die beiden erworbenen Areale wurden als Wohnungsgebiete und für öffentliche Einrichtungen entwickelt:
Das von den US-Streitkräften als Camp Lindsey bezeichnete Areal hat eine über 100-jährige Geschichte militärischer Nutzung. Im Dezember 1994 wurde das 32 Hektar große Areal erworben. Dort ist ein neuer Stadtteil mit Wohnungen, Arbeitsstätten, öffentlichen Einrichtungen und Freizeitangeboten für Wiesbaden
entstanden – das Europaviertel.
Auch auf dem Freudenberg entstand auf dem ehemals militärisch genutzten Areal neuer Wohnraum - und Wiesbadens erstes Studierendenwohnheim. Aus zwei alten Kasernengebäuden schuf die SEG ein Domizil für Studentinnen und Studenten, das bis heute zum Portfolio des Unternehmens gehört.
Entlang der Mainzer Straße konnte die SEG eine Reihe von Immobilien entwickeln, wie die Nummer 131, dem ersten Geschäftssitz der SEG, und dem Anbau 133 in dem sich bis heute ein Fitnessstudio befindet.
Die erste Liegenschaft im Eigentum der SEG ist ein an der Ecke Luisenstraße gelegenes und 1900 erbautes Kulturdenkmal, das im Zweiten Weltkrieg beschädigt worden war. Das Gebäude wurde von der SEG restauriert und ist die Heimat der traditionsreichen Wiesbadener Chocolateria Kunder. Zu einem späteren Zeitpunkt (2021) wurde mit der aufwändig als sogenannte »Laterne« neugestalteten Kuppel das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hauses wieder hergestellt.
Im Oktober 2000 hatte die SEG das ehemals von den amerikanischen Streitkräften militärisch genutze Gelände "Administration Annex" an der Rheingaustraße in Wiesbaden erworben. Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahe sah vor das 17.300 m² große Grundstück für den Wohnungsbau zu entwickeln, was innerhalb von 2,5 Jahren erfolgreich abgeschlossen wurde.
Zusätzlich zur Konversionsfläche "Administraion Annex" erworb die SEG die alte Flußpionierkaserne. Trotz der Altlasten auf dem Gelände konnte die SEG innerhalb von zwei Jahren eine anspruchsvolle Anlage mit mehr als 80 Eigentumswohnungen und einem Bürogebäude errichten sowie die Hafenpromenade erweitern.
Die Entwicklung durch die SEG schaffte außerdem Raum für Verwaltungs- und Bürogebäude unterschiedlicher Größe. Dabei konnte die historische Hafenatmosphäre bewahrt und das Ufer zudem mit Frei- und Grünflächen öffentlich nutzbar gemacht werden.
Im Zuge des Entstehens der »Hafenstadt-Schierstein« wurde auch die Uferpromenade großflächig ausgebaut. Auf fast 10.000 Quadratmetern Brachfläche erstreckte sich der Bebauungsplan »Osthafen – westlich des Hafenweges« angrenzend an das Schiersteiner Hafenbecken.
In Biebrich hat die SEG vom Land Hessen die ehemalige Polizeikaserne an der Pfälzer Straße für die Ansiedlung von Betrieben und Wohnungen erstanden.
Das im Laufe des 19. Jahrhunderts entstandene Wohnviertel »An der Bergkirche« wurde im Jahr 1975 vor dem Abriss bewahrt und als »Sanierungsgebiet« festgelegt. Zielvorgabe für die Sanierung war, den Charakter des Bergkirchenviertels mit seiner Block- und Bewohnerstruktur zu erhalten und gleichzeitig eine Erneuerung der Gebäude und eine Verbesserung in den Bereichen Verkehrsbelastung, Grün- und Freiflächen sozialverträglich vorzubereiten und umzusetzen. Der Reiz des Viertels im altstädtischen Quartiercharakter konnte mit entkernten und begrünten Innenhofbereichen erhalten und zugleich dem preiswerten Mietwohnungsbestand gerecht werden.
Die SEG hatte zuletzt die Aufgabe des Sanierungsträgers übernommen und die Sanierung des Gebietes zum Abschluss gebracht.
Das 20 ha große Gebiet, der ehemalige »Güterbahnhof West« liegt westlich der Wiesbadener Innenstadt, wurde als »Künstlerviertel« auf Basis eines städtebaulichen Vertrages mit der Landeshauptstadt von der SEG entwickelt. Es ist eine qualitätsvolle Mischung unterschiedlicher Wohnformen mit freistehenden Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, Reihenhäusern sowie Wohngruppen und Geschosswohnungen rund um einen Quartiersplatz entstanden. Insgesamt hat die SEG hier 650 Wohneinheiten plus Einkaufsmöglichkeiten, Schule und Kita geschaffen.
Mit der Kleinen Schwalbacher Straße nahm sich die SEG eines vernachlässigten Stückes Innenstadt an: »Weg mit dunklen Ecken und anrüchiger Rotlicht-Vergangenheit – her mit neuem Leben in reizvollem Ambiente«, lautete die Maxime des Projekts, das Teil eines Plans zur Entwicklung der Innenstadt ist. Eine Mischung aus Geschäften, Gastronomie wie der Wiesbadener Kaffeerösterei Hepa, Büros und modernen Wohnungen brachte ersten Schwung in das Altstadtgässchen. Das Projekt ist eine erste Initialzündung für die Umwandlung des gesamten Innenstadtblocks zwischen Kirchgasse, Faulbrunnenstraße, Schwalbacher Straße und Mauritiusstraße, in deren weiteren Verlauf später auch eine Lösung für die leerstehende City-Passage auf den Weg gebracht wird.
Das 2,5 Hektar umfassende Neubaugebiet »Westlich des Schlossparks« zwischen Biebricher Schlosspark und Rhein bietet optimale Voraussetzungen für ein Wohngebiet. Die SEG schuf in einer lockeren Bebauung sowohl Raum für Ein- als auch Mehrfamilienhäuser. Indem Mischverkehrsstraßen und unterschiedliche Wohnkonzepte umgesetzt und miteinander verknüpft wurden, entstand ein ruhiger und überschaubarer Lebensraum.
In dem neuen Quartier Künstlerviertel entstand unter Leitung der SEG die Kindertagesstätte als ein Montessori-Kinderhaus. Das Projekt markiert den Startschuss für viele weitere Kita-Projekte der SEG.
Ein aufwendiger Städtebau- und Architekturwettbewerb markierte den Start der Entwicklung, die sowohl aufgrund des Standortes im Heilquellenschutzgebiet als auch durch die Nähe zu technischen Einrichtungen besondere Herausforderungen mit sich brachte. Das Ziel war indes klar: Der Platz sollte ein Anziehungspunkt in der Stadtmitte sein und zudem die bestehende Trennungswirkung zwischen Innenstadt und Westend aufgehoben werden, was die Neuorganisation der Verkehrsführung erforderte. Zudem konnte eine Sporthalle für die am Platzrand beheimatete Elly-Heuss-Schule ihren Platz finden, die so großzügig gebaut wurde, dass sie auch als ligataugliche Sporthalle für den Ballbetrieb der Volleyball-Bundesliga geeignet ist. Mit dem Bau einer Sporthalle im Herzen der Stadt, die auch über 2.000 Zuschauern Platz bietet, sollte auch ein Beitrag zur Belebung der Innenstadt geleistet werden. In das Gebäude wurden auch ein großer Nahversorger, gastronomische Einrichtungen sowie Dienstleistungsbetriebe integriert. Die Halle selbst untergliedert das Gelände in einen grünen Quartiersplatz für das Westend mit einem offengelegten Bachlauf – angrenzend ein neues Polizeirevier und Wohnungen. In Richtung Schule entsteht noch ein weiterer Stadtplatz, der sich sowohl zur Innenstadt als auch dem Westend hin öffnet.
Um die Förderung aus Sonderkonjunkturprogrammen für Wiesbadener Schulen vollständig nutzbar zu machen, übernahm die SEG aus Kapazitätsgründen für die Stadtverwaltung entsprechende Projekte. Die umfänglichen Erfahrungen in diesem Bereich sollten erhalten werden, weshalb 2012 politisch entschieden wurde, die seinerzeitige Baumanagement-Abteilung der SEG auszugliedern und daraus ein eigenständiges Schwesterunternehmen, die WiBau GmbH zu gründen.
Auf dem Gelände des ehemaligen Camp Pieri hatte die SEG bereits 1993/94 Kasernengebäude als Studentenwohnheime nutzbar gemacht. Weiteren modernen Wohnraum für Studierende schaffte sie dort, indem sie einen Parkplatz zwischen den Bestandsgebäuden mit einem Neubau nachverdichtete.
Viele Jahrzehnte gab es Bemühungen in der Gemarkung Hainweg in Wiesbaden-Nordenstadt ein Wohngebiet zu entwickeln. Dort verfügte die Stadt Wiesbaden bereits über einige Grundstücke. Zu Beginn ihrer Projektentwicklung erwarb die SEG zahlreiche weitere Grundstücke, sodass sie schließlich gemeinsam mit der Stadt im etwa hälftigen Verhältnis Eigentümerin der Flächen im 21 Hektar großen Entwicklungsbereich war. Heute bildet das Areal eine vielfältige Mischung aus modernem Wohnraum und sozialen Einrichtungen. Der Schwerpunkt liegt auf Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern, um die Einbindung in die vorhandene Umgebungsbebauung harmonisch zu gestalten. Mit dem Abschluss des Planungsverfahrens 2017 begannen die Baumaßnahmen. Entstanden sind auch zwei Kindertagesstätten, ein Quartiersplatz, eine Alten- und Pflegeeinrichtung mit barrierefreien Wohnungen, zum Teil auch als geförderte Seniorenwohnungen. Inzwischen sind die Erschließungs- und Baumaßnahmen größtenteils abgeschlossen und die geplanten 650 Wohneinheiten weitgehend entstanden.
Mit dem Projekt "Kaiserhof" knüpfte die SEG an ihren großen Erfahrungsschatz im Bereich "Konversion" an. Das Gelände des ehemaligen American Arms Hotels an der Frankfurter Straße wurde in drei Bereiche unterteilt. Zur Viktoriastraße hin entwickelte die SEG das »Quartier Kaiserhof«, das sich optisch in die gut erhaltenen gründerzeitlichen Nachbargebäude einfügt. Sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 111 geförderten, barrierefrei gestalteten Wohnungen konnten realisiert werden. Das Ensemble bietet mit einem Sockelunterbau Fläche für einen Nahversorger. Das nördliche Dreieck wurde als großzügiger und öffentlich zugänglicher Platz mit einem Luftbrückendenkmal gestaltet, das an die historische Bedeutung des Standorts erinnert. Das dahinter liegende Areal wurde von der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG als »Viktoria Viertel« mit Eigentumswohnungen entwickelt. Auf dem westlichen Grundstücksteil wurde für das St. Josefs-Hospital ein Wohnheim für Mitarbeitende errichtet.
Bezahlbaren Wohnraum und Gewerbeflächen für eine wachsende Stadt zu schaffen und zugleich optimale Bedingungen zum Leben und Arbeiten in der Stadt zu erhalten, sind die wichtigsten Herausforderungen der Stadtentwicklung. Neben der Nachverdichtung bestehender städtischer Quartiere, die aufgrund der Eigentumsverhältnisse oft schwierig ist, bietet die Erweiterung äußerer Stadtgebiete die Möglichkeit, Bauflächen zu schaffen. So beauftragte die Stadt Wiesbaden 2017 die SEG mit vorbereitenden Untersuchungen, ob im Bereich Ostfeld/Kalkofen ein Stadtteil entwickelt werden kann. Im Ergebnis wurde für diesen Bereich eine "Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme" förmlich beschlossen und die weiteren Schritte zur Schaffung des neuen Stadtteils eingeleitet.
Vielfältige Konversionsmaßnahmen finden auch in dem bereits freigegebenen Bereich der "Kastel Housing" statt - einschließlich einiger Neubauten. An dieser Stelle hat die SEG - seit jeher eine Verfechterin innovativer Baumaßnahmen - einen Wohnturm in Holz-Hybridbauweise geschaffen, der als Projekt bundesweit hohe Aufmerksamkeit erfahren hat. Tatsächlich hat die SEG hier ein Pilot- und Leuchtturmprojekt in Sachen Klimaschutz und Grundflächenschonung umgesetzt: der erste 8-geschossige Wohnturm in Holz-Hybridbauweise in Hessen. Auch im Betrieb ist er effizient: Nach 20 Jahren hat er gerade einmal so viele Emissionen verursacht wie ein konventionelles Gebäude im Jahr seiner Errichtung.
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